Das Grab im Schnee by Roters Connie
Autor:Roters, Connie [Roters, Connie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalroman
Herausgeber: Berlin Verlag
veröffentlicht: 2015-11-09T16:00:00+00:00
***
Breschnow wunderte sich, warum Manfred so herumtanzte. Dann sah er das Handy in der Hand des Spurensicherers und verstand, dass ihn jemand sprechen wollte. Mit steifen Gliedern erhob er sich von dem Zinksarg und ging zu ihm herüber.
»Wird Zeit, dass dein Telefon hierherkommt, bin schließlich nicht das Fräulein vom Amt«, beschwerte sich der Kriminaltechniker.
»Vor allem Fräulein«, grinste Breschnow und griff nach dem Handy.
»Paul hier«, sagte eine tiefe Männerstimme.
»Es passt jetzt nicht«, brummte Breschnow.
»Das sagst du immer. Ich mache es kurz. In zwei Wochen ist das Lyrikfestival.«
»In zwei Wochen schon?«
»Du bist angemeldet, Eike A., wie immer. Denk dran, du bist mir was schuldig!«, sagte der Veranstalter. »Hast du dir schon die Burka besorgt?«
»Quatsch.«
»Also doch nicht verschleiert?«
»Weiß noch nicht«, brummte Breschnow.
»Stefan, wenn du mich fragst …«
»Ich frag dich aber nicht.«
»Stimmt, aber ich sag’s dir trotzdem. Werde endlich erwachsen!« Dann begann er zu lachen. »Du spielst ja immer noch Räuber und Gendarm.«
»Mörder und Gendarm«, korrigierte ihn Breschnow.
»Das gleiche Spiel mit anderen Spielfiguren. Es wird Zeit, die Vergangenheit endlich zu begraben.«
»Bist du jetzt Therapeut geworden?«
»Und keiner in deinem Team wird dich belächeln. Vielleicht wären sie sogar stolz«, fuhr Paul unbeirrt fort.
»Oder Hellseher?«
Paul lachte. »Sagen wir mal so: In diesem Fall weiß ich, was gut für dich ist. Ich bin mit einem gesunden Menschenverstand ausgestattet.«
Breschnow stöhnte. »Verschon mich.«
»Vergiss den Termin nicht, mit oder ohne Verschleierung«, sagte Paul und verabschiedete sich.
Breschnow steckte das Handy gedankenverloren in die Hosentasche und ging zurück zum Fundort.
»Hey«, rief Manfred ihm hinterher, »das ist meins!«
Er drehte sich um und legte dem Spurensicherer wortlos den Apparat in die geöffnete Hand.
»Alles klar?«, erkundigte sich Manfred.
Breschnow nickte und setzte seinen Weg fort. An der Lichtung stoppte er, unfähig, die Erinnerungen zu verscheuchen.
Damals war es auch Winter gewesen und es hatte den ganzen Tag geschneit. Zu Hause hatte ihn seine Schwester genervt, und er war in den Park geflohen. Die Gruppe, acht Jungs aus seiner Nachbarschaft, war ihm unbemerkt gefolgt. Vertieft in ein Gedicht von Sylvia Plath hatte er sich auf eine Bank gesetzt, gehofft, dass die Sonne ihn wärmen würde, und angefangen zu schreiben. Plötzlich hatte sich der Anführer der Gruppe breitbeinig zwischen ihn und die Sonne geschoben. Er war zwei Jahre älter als die anderen, ein Sitzenbleiber, der in ihre Klasse gerutscht war.
»Na, Schwuli, wartest du auf deinen Freund, damit ihr euch wieder Liebesgedichte schreiben könnt?«
Er hörte immer noch das hämische Lachen.
»Was macht der denn hier?«, riss Drass ihn aus der Vergangenheit und zeigte auf den Uniformierten.
Breschnow war froh, wieder im Düppler Forst zu sein und drehte sich um. »Hast du mein Handy dabei?«
»Erst wenn du mir sagst, was der hier macht.«
Breschnow streckte die Hand aus. »Passt auf, dass wir die Vorschriften einhalten, wurde aus Potsdam geschickt.«
Drass legte das Handy hinein. »Schmitti hat es aufgeladen.«
»Komm, sieh sie dir an«, sagte Breschnow und ging zurück zu der Toten.
Der Uniformierte musterte Drass, ließ sich die Dienstmarke zeigen und prüfte sie sorgfältig. Drass zog vorsichtig die Plane beiseite und betrachtete die Frau.
»Sie sieht ganz anders aus als Nina Sebastian.«
Breschnow nickte.
Drass besah sich die Handgelenke.
»Ich würde dennoch auf denselben Täter tippen.
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